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In der Verhaltenstherapie sollen Ihre Probleme in der Gegenwart und auf möglichst direktem Weg – problemorientiert und zielgerichtet – gelöst werden. Sie sollen Ihre Autonomie und Ihre Fähigkeit zurückgewinnen, das eigene Leben wirksam zu gestalten. Dabei werden Sie durch die Psychotherapeutin bzw. den Psychotherapeuten in unterschiedlicher Weise unterstützt: durch Analyse der Problematik, durch wiederholte Anregung zur Selbstreflexion in ausführlichen Gesprächen, durch Vorbereitung auf die direkte Konfrontation mit schwierigen Situationen und durch das gemeinsame Erarbeiten von für Sie passenden Möglichkeiten zur Problem-, Konflikt- und Stressbewältigung.

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit: Psychotherapie - Wenn die Seele Hilfe braucht (Info-Broschüre)


Die Verhaltenstherapie entstand in den 40er Jahren aus lerntheoretischen Konzepten, wonach psychische Probleme gelernt sind und durch systematische Anwendung der Lernprinzipien auch wieder verlernt werden können (Lernen). Unter verschiedenen Neuerungen ist die sog. „kognitive Wende“ der 60er Jahre am bekanntesten. Seither kommen vermehrt kognitive Theorien, Emotionstheorien, Psychophysiologie, Stressmodelle und Selbstregulationskonzepte (Selbstmanagement) zum Tragen. Zu Beginn der 90er Jahre kam es zu einer verstärkten klinischen Integration, verbunden mit der Entwicklung störungs‐spezifischer Methoden und Vorgehensweisen (Störungsorientierung).
Das therapeutische Vorgehen verläuft phasenhaft und setzt auf eine aktive Mitarbeit der Klientin bzw. des Klienten im Sinne von Selbstverantwortung und der Bereitschaft, sich aktiv auf den Veränderungs‐ und Lernprozess einzulassen. Neben spezifischen Zielen geht es zentral auch um eine Stärkung des Selbsthilfepotenzials der Klientin bzw. des Klienten. Die Therapie geht von den konkreten Problemen aus und hat deren Lösung zum Ziel (Problemlösung). Am Beginn steht eine differenzierte Abklärung und Erarbeitung therapeutischer Ziele (Lösungsorientierung). Daran schließt sich die überlegte Auswahl therapeutischer Methoden und deren Anwendung an (z.B. Konfrontation mit angstauslösenden Situationen, Hinterfragen negativer Gedanken und Vorstellungen, Erlernen neuer Verhaltensweisen). Die Therapeutin bzw. der Therapeut geht mit der Klientin bzw. dem Klienten eine kooperative Arbeitsbeziehung ein, in der die einzelnen Therapieschritte gemeinsam geplant werden.
Die Einsatzbereiche sind neben psychischen Störungen im engeren Sinn allgemeine Lebensprobleme, aber auch zwischenmenschliche Probleme und psychische Begleiterscheinungen somatischer Erkrankungen. Verhaltenstherapie wird hauptsächlich im Einzelsetting durchgeführt; es sind aber auch Paar‐, Familien‐ und Gruppentherapien möglich. Häufigkeit und Intensität variieren nach Bedarf. Die Therapien werden häufig in der realen Lebensumgebung der Klientin bzw. des Klienten durchgeführt, insbesondere bei Angststörungen, Familienproblemen und Zwangsstörungen. Die Dauer variiert zwischen 20 und 50 Stunden, bei schweren Problemen sind auch längere Therapien möglich.

Quellen:
Arbeitsgemeinschaft für Verhaltensmodifikation (AVM)
Österreichische Gesellschaft für Verhaltenstherapie (ÖGVT)


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